Die Kapelle Wellie - Ein kleiner Kapellenführer -


Entwurf des Turmes,
gezeichnet vom Lehrer Battermann
Aus der Geschichte der Kapelle Wellie

Vereinbarungen
In der heiligen Kapelle hat der Prediger jeden vierten Sonntag den Nachmittagsgottesdienst zu halten. Die Stellenbesitzer zu Wellie müssen abwechselnd den Pastor dazu per Wagen holen. Auch hat der Prediger am Erntedankfest um Michaelis den Vor- und Nachmittagsgottesdienst zu halten.

Beschreibung der Kapelle
Die Kapelle ist ein Fachwerkbau mit Balkendecke, 36 Fuß lang, 22 Fuß breit, 11 Fuß bis zur Decke hoch. Der Turm in Holz eingefügt, aber in neuerer Zeit (1811) durch einen von Backsteinen ersetzt, er ist 50 Fuß hoch. Die Glocke ist von 1615, wurde 1800 umgegossen und wiegt 125 kg. In den Fenstern befanden sich zwei kleine Glasgemälde, auf denen Isaaks Opferung und die Auswerfung Jonas durch den Fisch dargestellt waren.
Die Kapelle ist der Tradition zufolge früher eine steinerne gewesen, soll abgebrochen und das Material wie das mehrerer anderer Kirchen in der Nähe zum Schloßbau in Stolzenau verwendet worden sein.

Die Richtigkeit dieser Überlieferung muß stark bezweifelt werden. Urkundliches findet sich darüber nichts in den Büchern. Zwar befindet sich an einem Balken der Kapelle folgende Inschrift:
OTTO GRAVE TOHR HOYE BROCKHUSEN HET DASSE KERCKE BUWEN LATEN - ANNO 1575
Doch möchte dieselbe die Sage nicht bestätigen, da der Schloßbau zu Stolzenau in der Hauptsache noch zu der Zeit des Grafen Erich, der 1547 gestorben ist, ausgeführt worden ist, es möchte denn sein, daß die Kapelle erst bedeutend später wieder erbaut wurde.
Soweit die Ausführungen aus dem Heinrich Gade-Buch von 1901 über die Historisch- geographisch- statistische Beschreibung der Grafschaften Hoya und Diepholz.

Aus alten Berichten
Aus alten, undatierten Berichten des Kapellenvorstandes können noch folgende Daten ergänzt werden: 1860 wurde die westliche, 1876 die nördliche, 1901 die südliche und östliche Seite massiv ausgebaut, 1906 wurde die Turmuhr angeschafft.
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Im April 1974 ist der Turm nach einer Ablösezahlung der Gemeinde von 5.500 DM an die Kapellengemeinde übergeben worden.
Im Frühjahr 1997 haben wir damit begonnen, die Kapelle rundherum zu renovieren und sie somit wieder in den Mittelpunkt unseres Dorfes zu stellen. (der Kapellenvorstand)

Kapellenvorstand: Christine Dohrmann Warnstedt, Vorsitzende
Christine Lühring und Andrea Loskot
Die Kapelle ist in den Sommermonaten an den Wochenenden geöffnet, Führungen, nach Absprache sind auch möglich.